Am 13. August 1907 startete die Rittner Bahn feierlich zu ihrer ersten Fahrt. Eine Fotoausstellung am Bahnhof Oberbozen zeigt Sehenswertes und Historisches rund um die wechselvolle Geschichte dieser Bahn.
Als einzige ihrer Art in Südtirol hatte die Rittner Schmalspurbahn den rasanten Vormarsch des Automobils überdauert. Was dem Weitblick engagierter Bahnl-Freunde zu verdanken ist, hat sich als Glücksfall erwiesen. In 115 Jahren hat die Rittner Bahn nichts an Attraktivität eingebüßt, im Gegenteil: die Bahn ist heute aktueller denn je als umweltfreundliches Mobilitätsmittel inmitten einer malerischen Landschaft und vor einer imposanten Bergkulisse.
Vom Waltherplatz nach Maria Himmelfahrt
Ursprünglich erbaut wurde das Rittner Bahnl als Bergbahn nach Schweizer Vorbild. Die Bahn startete damals direkt am Bozner Waltherplatz und mithilfe eines Zahnradantriebs schaffte sie die knapp 1000 Höhenmeter bis nach Maria Himmelfahrt am Rittner Hochplateau. Von dort aus führt noch heute die fast 7 Kilometer lange Trasse durch Wald und Wiesen weiter bis zur Endstation in Klobenstein. Die damalige Fahrtzeit für die gesamte Strecke: 84 Minuten.
Im Jahr 1966 wurde die Zahnradstrecke eingestellt und durch eine Seilbahn von Bozen nach Oberbozen ersetzt. Seit Mai 2009 verkehrt hier eine moderne Umlaufbahn mit zehn Kabinen. In den vergangenen Jahren wurden die beiden Rittner Bahnen samt Seilbahnstationen, Bahnhöfen, Remisen, Bahnhofsplätzen rundum erneuert oder saniert, wobei trotz zeitgemäßer Infrastruktur das einzigartige Flair entlang der Strecke erhalten geblieben ist. Das Rittner Bahnl wird, gleich wie die Rittner Seilbahn, von der landeseigenen Gesellschaft STA - Südtiroler Transportstrukturen AG geführt und verkehrt heute halbstündlich in beiden Richtungen mit modernen Garnituren. Gelegentlich oder zu besonderen Anlässen sind auch die historischen Triebwagen noch im Einsatz.
Für Bahnl-Freunde und solche, die es werden wollen
Zum diesjährigen Jubiläum finden mehrere Aktionen statt, darunter eine Fotoausstellung mit historischen Bildern und sehenswerten Rück- und Einblicken rund um die Schmalspurbahn. Öffnungszeiten der Fotoausstellung: Montag bis Freitag von 9 bis 17 Uhr, Samstag von 9 bis 14 Uhr. Am Samstag, 13. August gibt’s eine kleine Festveranstaltung und im September und Oktober sind noch ein Bahnl-Tag, ein Bahnl-Abend, ein Bahnl-Fest und Bahnl-Wanderungen im Programm. Hier die Übersicht.